Pfefferminze

Die Pfefferminze (Mentha x piperita) ist eine Heil- und beliebte Gewürzpflanze aus der Gattung der Minzen. Es ist eine - vermutlich zufällig entstandene - Kreuzung zwischen M. aquatica x (und) M. spicata, wobei M. spicata wiederum eine Kreuzung von M. rotundifolia und M. longifolia ist. Von anderen Minzen unterscheidet sich die Pfefferminze vor allem durch den hohen Menthol- und niedrigen Carvongehalt bzw. durch den schärferen Geschmack.

Die Pfefferminze-Pflanze

Die Pfefferminze ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50–100 cm erreicht. Die gestielten, spitzen, gesägten, kahlen Blätter sind länglich. Die Blätter riechen stark eigentümlich, flüchtig balsamisch und schmecken angenehm gewürzhaft, anfangs erwärmend, dann auffallend kühlend. Die an der Basis unterbrochenen schwarzen und bläulich-lila gefärbten Blüten sind endständig.

Anbau und Ernte von Pfefferminze

Pfefferminze liebt einen leichten, humusreichen, sonnigen und nicht zu trockenen Standort, wächst aber auch gut im Halbschatten. Die Aussaat erfolgt Mitte März bis Ende Mai im Gewächshaus. Der Samen darf nicht mit Erde abgedeckt werden, da Pfefferminze ein Lichtkeimer ist. Die Keimzeit beträgt 10 - 21 Tage.

Im Freiland wird Pfefferminze ab Mitte Mai gepflanzt. Da Pfefferminze mehrjährig ist, ist eine Ernte über Jahre möglich. Sie muss jedoch vor starken Frösten geschützt werden, am besten durch Anhäufeln von Erde. Durch Teilung der Wurzelstöcke wird die Pfefferminze alle 3 - 4 Jahre erneuert.

Bedeutende Pfefferminze-Kulturen finden sich in Michigan und New York, in Spanien, den Balkanländern, Südamerika und Asien. In Deutschland gibt es kleinere Anbaugebiete in den Moorgebieten um München, besonders in der Gemeinde Eichenau, wo sich auch das einzige Pfefferminzmuseum befindet, in Franken und im östlichen Thüringer Becken. Hier gibt es sogar eine Eisenbahnlinie von Straußfurt nach Großheringen, die den Namen Pfefferminzbahn trägt, da sie durch weite Pfefferminzfelder führt.

Geerntet wird, sobald sich die Blütenknospen zeigen, am besten zur Mittagszeit bei Sonnenschein, dann ist der Anteil an ätherischen Ölen in den Blättern am höchsten.

Verwendung in der Küche

Verwendet werden die Pfefferminzblätter zu Rohkostsalaten, Suppen, Marinaden und Kräutersuppen. Sie sind aber auch ein Bestandteil der englischen Mintsoße, die hauptsächlich zu Hammelfleisch gegessen wird. Für Rohkost und Diät ist Pfefferminze besonders geeignet, auch als Bestandteil des Gewürzessigs.

Sagenhaftes rund um die Pfefferminze

  • Die Pfefferminze wurde wohl schon im alten Ägypten verwendet, zumindest fand man Reste der Pfefferminze in altägyptischen Gräbern. Man geht davon aus, dass sie den Toten in der Welt nach dem Tod helfen sollten.   
     
  • Laut einer Sage besuchte der Gott der Unterwelt, Hades, nur sehr selten die Welt oben. Als er jedoch doch einmal dort war, verliebte er sich in die Nymphe Minthe. Diese war verzückt von dem Glanz seines goldenen Wagens, der von schwarzen Pferden gezogen wurde. Hades, der versuchte, Minthe zu verführen, hatte allerdings ein Problem mit seiner Ehefrau, der Königin Persephone. Diese nämlich war davon gar nicht begeistert und verwandelte kurzerhand die Arme Minthe in eine Pflanze, die man heutzutage als Minze kennt.
      
  • Hexen sollen angeblich Poleiminze zu einen Getränk verarbeitet haben, welches bei denen, die es tranken, schielen auslöste.   
     
  • Die Minze kommt auch in der Erzählung aus 1001 Nacht vor. Scheherazade, die Erzählerin der Geschichte, solle angeblich jeden Tag vor Sonnnenaufgang, mit Minze gebadet haben.
       
  • Im alten Rom und bei den alten Griechen war der Duft von Minze sehr beliebt. Unter anderem stellte man aus Minze Kränze her, die bei Festen aufgesetzt wurden, zudem wurde Minze auf den Tisch gestellt und auf dem Boden verteilt.